Wirtschaftsblatt 11.06.2015 Prater Wien GÜ NTER FRITZ 11.06.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. iibernahme Im Casino Poker gehtes um Milliarden Bei den umstrittenen Pffinenvon Finanzminister Schellingzur Komplettilbernahmeder Casinos Austria stehenenorme Steuereinnahmen, Kooperationenund 2300 Jobs im Fokus. WIEN. Mit dem jngsten eberraschungscoupdesprivaten Glcksspielkonz
[MEHR]erns Novomaticbei den Osterreichischen Lotterien ist der Pokerumdie Casinos Austria voll entbrannt: Der trickreiche Kaufvon7,94 Prozent der Casinos Tochter unter Umgehungder Vorkaufsrechte anderer Syndikatsmitglieder wirbelt in Branchenkreisen und Politik nach wievorviel Staub auf. Sffirterdoch,wie gestern im Wirtschafts Blattberichtet, die I%nevon Finanzminister Hans Jrg Schelling mitdem staatlichen Glticksspielkonzernge Mrig. Viele Beweggrilnde Dochworumgehtes Schelling dabei eigentlich? Die Grtinde ftir diegeplante Komplettilbernahmesamt eventuellem spkeren BUsengangsind vornehmlich budgedrer undstrategischer Natur,heigtesin g,ut informierten Kreisen. Immerhin haben die Casinos Austria in denvergangenen Jahrenjeweils mehr als eine halbe Milliardean Steuern abgeworfen. Zuletztwaren eslaut jtingster Bilanz 552 Millionen447 Millionendavonvonden Lotterien. Hochgerechnet auf zehn Jahre bedeutet das fiir den Finanzminister Einnahmenvonmehr alsftinf Milliarden . 80 Millionender Steuereinnahmen sindfiirdie Sportffirderung zweckgewidmet. Zudem gibteseine Reihevon Kooperationen; auch Senioren und Kinderhilfe werden beispielsweise untersttzt. Ein nicht unwesentliches Argument fr Schellings Engagementsind auch die 2300 Arbeitsplkzeder Casinos. Dass ein privater Investor Teile wie IT oder Callcenter in ein Billiglohnland auslagern Iffinnte, wird ebenso beftirchtetwie die Einstellung weniger lukrativer Dienstleistungenwie Toto oder Brief bzw. Rubbellose. Ein weiteres wennauch nichtsowahrscheinliches Drohszenario wkegardie Absiedelung der Unternehmenszentrale. Ziehtmandas alles in Betracht, Iffinnten sich Steuerleistung und Jobsla longue deutlich verringern',sagt ein Insider: Und das kannnicht im politischen Interessesein.' Zudem stehen noch Bedenkenwegenniglicher Spielerschutzverletzungen im Raum. Schelling hat daher die Verstaatlichtenholding (5 BIB damitbeauftragt, die ( Jbernahme der Casinos Anteilezu managen. Die Aufgabe ist angesichts der rundzwei Dutzend Eigentmerdarunter diverse Banken und Privatealles andere als einfach. Neue Bl BChefin evaluiert Nicht zuletzt deshalb hat Schelling die vormalige, alsdurchschlagskrktiggeltende Chefinder Bundesfinanzierungsagentur, Martha Oberndorfer, als 05 BIBGenera1sekredrin geholt. Sie istseit Montag im Amt, arbeitet sichgerade in die Materie ein und willnoch keine Stellungnahme abgegeben. Auch die Casinos Austriaselbst wollen sichzur Causa nichtkigern. Das sei eine reine Eigenttimerangelegenheir,soderen Sprecher Martin Himmelbauer. Laut() BIBSprecher Bernhard Nagiller analysieremanderzeitim Auftrag des Finanzministeriumsstrategische Weiterentwicklungsoptionen im Rahmender Eigentiimerrolle'beiden Casinos Austria: Ob und welchezuskzlichen Anteile Ubertragenwerden, ist Ergebnis dieser Analyse;die Fristenausden Synd ikatsvereinbarungenlaufennoch.' Der Zeitplan werde durchdiese Fristen vorgegeben. Wielange dies noch dauern kann,kommentiertmannicht. Kennerder Materie wollen abervonzwei Stichtagen noch im Juni bzw. im Sommer' wissen. Bislang tibertragen istnurderrund33prozentige Anteilder Nationalbank Tochter Mnzesterreichanden Casinosundzwarmit 20. Wirz. Bezahlt wurdedie Transaktionbislangabernicht. Als Nkhstes sollte der Anteilvon Schelhammer "quot; Schatteratibertragen werden. Nachdemder Vatikanvor Kurzemdem Verkauf der Kirchenbankandie Grawezugestimmt hat, sollte einer Verligerung des unethischen Gesch Utsbereichs' nichts mehrentgegenstehen. Preis fr Anteile steigt Fraglich ist mittlerweile jedoch,wasdie Anteilekosten. Lauteinem Gutachten der Nationalbank sind die Anteile rund 450 Millionenwert. Das mittlerweile angelaufene Bieterrennentreibt jedoch den Preis. Daher istdieser auch Teil der derzeitigen Evaluierung durch die OBIB, wie Nagiller bestkigt. Den schwer reichen Novomatic Boss Johann F. Graf dtirftenderartige Oberlegungen freilichwenigtangieren: Entwedererkauft bei sich bietender Gelegenheit weiterzuoder bictet seine7,94 Prozent der Lotterien dem Finanzministeran und dieserkommt im dafr bei zwei umstrittenen Lotterienlizenzen entgegen(siehe Kasten). Was mit ein Grundsein Iffinnte,warum Schellingderzeitsoschlimen soll. GUNTER FRITZguenter.fritz@wirtschaftsblatt.at Wirtschaftsblatt 11.06.2015 Prater Wien GÜ NTER FRITZ 11.06.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Streituni Lizenzen Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt heute (und bis Mitte Juni) über die Vergabedreier Casinolizenzen für Wienund Niederösterreich. Nachdemes am Dienstagum das Gauselmann Casino im Palais Schwarzenberg ging, stehenheute die Novomatic Projekte im Wiener Prater und in Bruck/ Leitha im Mittelpunkt. Die Casinos Austria haben die Vergabeder Casinolizenzen durch das Finanzministerium beeinsprucht. APA/ Hoc hmuth DieneueÖ BIBChefin Martha Oberndorfer managt die Übertragung der Casinos Anteile für den Finanzminister.