Prater Wien Dieter Chmelar 24.06.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Weine habe Weit ist weggestorben Abschiedvon Hehnuth lohner. Schenk, Marecek und Serafin uber den Verlust eines grof3en Verfhrers VON D1 ETER CHMELARBinei der Premierenfeierzu seinerletzten Arbeit F( Regisseur von Schon wieder Sonntag', Kammerspiele, Mkz2015) sagte Helmuth Lohnerber das Alter: Es tu
[MEHR]t mir inder Seele weh, nicht noch einmal den Jakobsweg gehenzuknnen.' Dieser Pilgerpfadber Hunderte Kilometer biszum Ziel in Santiago de Compostela ( Spanien) hatte ihrndas .;u13erste abverlangt undihn im Innersten beriihrt: Dahabe ich Dinge iiber micherfahren, die ichnie geahnt hatte.' Selbstironischer Nachsatz: Und die ich zum Teil eigentlich nie erfahren wollte.' Hoch in seinen Siebzigernliegsich Lohner noch firmen. Im Steffl, von Dompfarrer Toni Faber, mit Christian Konrad a Ls Wd' ( Firmpate), derihm stilecht eine Uhr schenkte. Danach ging es in den Prater zur Ringelspielfahrt undzueiner Stelz'n ins Schweizerhaus. Faber: Mein sicherlich ffltester Firmling.' Konrad, 2011 auch Trauzeuge beider Hochzeit Lohners mit Elisabeth Giirtler: Ein intellektueller Sinnsuchender.' Sein Zwilling' auf vielen Bhnen und i.iber Jahrzehnte stets auch abseits davon: Otto Schenk (85). Ich kanndas Lochgarnicht schildern,dasserjetzt mit seinem Tod inmein Leben reigt. Meine halbe Welt ist weggestorben.' Sein zher Kampf Schenk und Lohner kannteneinander schon seit den friihen 1950ern als blutjungeschlechtbezahlte Partisanenander Josefstadt, die sichunverfroren iiber die alten Regisseure lustig machten'. Den Zauber eines unwiderstehlichen Verfiihrersvon Gottes Gnaden', so Schenk,httemanschon damalsversprt. Ein ganz komplizierter Mensch aber genau daswar jader Reiz.' In der schwersten Zeit, inden letzten beiden Jahren eineszgien Kampfesgegendieheimtiickische Krankheit, dastrandeten' Lohner und seine Ehefrau Elisabeth Giirtlerin unserem Haus am Irrsee'. Dort, erzhlt Schenk, hat erein zutiefst riihrendes Aufleben demonstrierterwolltesein Schicksal nicht wahrhaben'. Die Dimension des Verlusts in einem Wort? Dieses Wort heigt Lohner und dassteht fiir Humor, Urtalent, Bildung. Erwarja immer alles: Der dumme Ideine Bub undder weise alte Mann. Erverstand mich besser als ich.' Heinz Marecek (69) faszinierte der nie verlorengegangene Ottakringer Charme'. Er erlebte Lohner als durchscheinend, verletzlich, mit einer Sensibilitat, die greifbarwarer wardie hohe Kunst,aber imrner mit einem Zipfel Schlurf. Eine weige Lilie,erwachsenausproletarischem Humus'. Mit ihm in einer Garderobegesessen zusein, sagt Marecek,war vonunaufhok Eine ganz gro Be Liebe: Helmuth Lohner (t 82) "quot; Elisabeth GUrtlerlichem wie unauskischlichem Amsement'. Harald Serafin(83) unterbricht heute seinen Venedig Urlaub,um Lohnersgri:igter Liebe, Elisabeth Giirtler, beizustehen. Was ich diesem Mann verdanke! Dergebildetste, belesenste und dabei leiseste Mensch, den ichjekennenlernte. Erhat nie seine Kultur verloren. Er konnte alles. Tanzen, spielen, singen. Mein Schmerz ist gewaltig.' Lohner Schwerpunkt im ORFORF III widmet sich heute, Mittwoch, ab 19.50 Uhrzur Gkize Heimuth Lohnergezeigt wird etwa Der Zerrissene (22.20 Uhr) vonden Salzburger Festspielen aus dem Jahr 1984. Am Samstag, 27. Juni, zeigt ORF2 das Filmportr M Helmuth Lohner Ein Suchender (13.25 Uhr) sowie anschliegend eine Kammerspiele Aufzeichnung des Neil Simon Kombdienklassikers Sonny Boys (13.55 Uhr) mit Lohner und Otto Schenk. Gew Urdigt wird Lohner auch im Kulturmontag am 29. Juni um 22.30 Uhr auf ORF2. Prater Wien Dieter Chmelar 24.06.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. Die hohe Kunstmiteinem Zipfel Schlurf. Eine weiße Lilie,erwachsen aus proletarischem Humus. Heinz Marecek( Bild: Ein ungleiches Paar', 1997) Der gebildetste undbelesenste Mensch,den ich je kannte. Erhat nie gebrüllt, niedie Kultur verloren.' Harald Serafin( Bild: Fledermaus' Probe, 2012) Zitiert Danke, lieber Helmuth Lohner, fürdie übermenschliche Anstrengung,die geradezu furiose Passion, mitder Du Deinem Beruf, Deiner Berufung seit Jahrzehnten gerechtzuwerden versucht hast. Danke fürdie Art, wie Du mit allem, was Duwarst und hattest, mit Deinem Hirn, Deinem Herzen und Deinem Körper unvergessliche Ereignissegeschaffen hast.' HELGA RABLSTADLER, SALZBURGER FESTSPIELEAls hinreißender Schauspieler. als Regisseur, als Theaterdirektor undals Mensch der Kultur hat er viele Menschen begeistert und demkulturellen Leben starke positive Impulse gegeben. Ein Mann der Kultur und ein besonders liebenswürdiger Mensch.' HEINZ FISCHER, BUNDESPRÄ SIDENTEin Eckstein des österreichischen Kulturlebens, ein umfassender Theatermensch und ein tiefgründiger Gesprächspartner. Er hatneben seinem Vermächtnis im Bereich des Sprechtheaters und des Films auch als Darsteller und Regisseur das Musiktheater geprägt.' DOMINIQUE MEYER, STAATSOPERNDIREKTOREin hinreißender Darsteller feinnerviger Charaktere, ein Sprachkünstler, dessen schauspielerische Präzision. Fantasie und Hingebungskraft bewundert wurden.' HERBERT FÖ TTINGER, JOSEFSTADTDI REKTOR Prater Wien Dieter Chmelar 24.06.2015 für Prater Wien Gmb H und Wiener Praterverband zum eigenen Gebrauch nach §42a Urh G. ' Ich kann das Loch garnicht schildern, daserin mein Leben reißt. Erwarallesdummer Bub und weiser Mann.' Otto Schenk(mit Regisseur Lolir, 2015)